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Tantragemeinde ist ein Arbeitstitel. Im Tantra sprechen wir von Sangha oder locker von Comunity. Was in Indien Sangha und Ashram sind, entspricht bei uns Gemeinde und Kloster.

Ob Tantra eine Religion ist, darüber kann Mensch streiten. Wer was glaubt und welche Gottheiten verehrt, spielt eine wichtige Rolle, aber die Übergänge von Glaube, Wissen und Überzeugung sind fließend. Im Tantra sind Gottheiten Aspekte des Menschlichen; und davon gibt es viele. Wir sehen das Göttliche in jedem Menschen. Gemeinsam ist das Streben nach Transzendenz, d.h. dass wir nach etwas suchen, welches über unsere physische Person hinausgeht.  Wir vertreten ein ganzheitliches Menschenbild, welches die Existenz feinstofflicher Körper einschließt.

Wir wollen diese Weltanschauung über kommerzielle Dienstleistungen hinaus in der Gesellschaft verankern. Wir wollen in konstruktiver Coexistenz mit anderen Weltanschauungsgemeinschaften (incl. Religionsgemeinschaften) mehr Menschlichkeit und Lebensfreude in die Gesellschaft bringen.

Vor allem möchten wir als Verein spirituelle Menschen und tantrische Gemeinschaft fördern – „in Liebe und zum Wohle aller“, wie es in den rituellen Texten heist. 

   Einladung zur Gründungsversammlung am 3. Okt. 2023

Weiter über uns

Gemeinschaft

Gemeinschaft ist ein sehr allgemeiner Begriff. Von Liebespartnern bis zu den Bewohnern eines Staatsgebietes oder Kunden einer Versicherung.

Der Begriff der Gruppe kann etwas konkreter verstanden werden, d.h. Kreise von Menschen, die sich kennen, emotional miteinander verbunden sind und regelmäßig sehen. Gruppen haben idealer Weise gemeinsame Vorhaben und einen Selbstbezug. Die Kleingruppenforschung sagt, dass 8 bis 15 Menschen eine Größenordnung sind, in der das gut gelingen kann, ohne Untergruppen zu bilden.

Die Sangha möchte Gruppen fördern, die sich regelmäßig zu spiritueller Praxis treffen. Wohn- oder Lebensgemeinschaften können dazu gehören, es geht hier aber um Menschen, die sich frei treffen.

In unserer individualisierten Gesellschaft gibt es teilweise starke Gemeinschaftsbedürfnisse. Intensive Gemeinschaft braucht aber persönliche Fähigkeiten, die erlernt werden. Je klarer die äußere Struktur, desto weniger persönliche Fähigkeiten werden gebraucht. Umgekehrt gilt, je mehr Teamfähigkeit, Selbstreflexion, Kommunikationsbereitschaft, Eigenverantwortung usw. bei den Mitgliedern vorhanden ist, desto weniger Struktur und Regeln werden gebraucht. Eine gute Gruppe fällt dadurch auf, dass die Leitung nicht auffällt. Für die Sangha soll immer wieder reflektiert werden, wie viel Struktur und wie viel Offenheit das Wachstum des Einzelnen und der Gruppe fördert.

Für Einzelne förderlich ist:

    • Die Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen
    • Mitgefühl für Andere zeigen
    • Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und Kommunizieren
    • Rücksicht auf andere Gefühle und Bedürfnisse nehmen
    • Win-Win-Lösungen zu suchen
    • Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung zusammen zu bringen

Kriterien für eine gute Gruppe sind:

    • Eine gute Mischung aus Sachorientierung und Beziehungsorientierung
    • Bewusstsein für die verletzlichkeit des sozialen Geflechtes
    • Integrationsfähigkeit für Neue
    • Reflektierte Außenkontakte und Pflege eines Freundeskreises
    • Abgrenzen ohne auszugrenzen
    • Solidarität
    • Weltoffenheit
    • Reflektierte Identifikationsmöglichkeiten

Gemeinschaftsbedürfnisse, die eher die fehlende Geborgenheit einer Eltern-Kind-Beziehung ausgleichen sollen, können Laien-Gruppen belasten. Soweit mit dem Gemeinschaftsbedürfniss der Wunsch verbunden ist, Verantwortung für das eigene Leben ein Stück abzugeben (was als Wunsch durchaus legitim sein kann), sollte auf der Gegenseite eine reflektierte Bereitschaft vorhanden sein, Verantwortung für andere ein Stück zu übernehmen (was die Gefahr von Machtkonzentration beinhaltet). Im Kontext spiritueller Gruppen (jeder Konfession) taucht dieses Problem häufig auf. Bewährte und ritualisierte Strukturen können diese Probleme etwas entschärfen. Im Tantra übliche individuelle Lehrer-Schüler-Verhältnisse erfordern viel persönliche Verantwortung, vor allem, wenn auch noch sexuelle Themen ins Spiel kommen.

Regeln können Sicherheit suggerieren. Regeln können starr, oder als Empfehlung interpretiert werden. Regelverstöße und Grenzüberschreitungen sollten reflektiert sein. Grenzen bieten Orientierung, sind aber Illusion. Grenzüberschreitungen machen diese Illusion deutlich. Woran sollen wir uns dann orientieren? Am Göttlichen! Und am gesunden Menschenverstand und Mitgefühl.

Grenzen können behindern oder schützen. Welche Grenzen wir setzen ist in freier Vereinbarung* zu klären. Wenn wir uns dauerhaft nicht einigen können, gehören wir zu verschiedenen Gemeinschaften. Niemand möchte „Grenzverletzungen“ hin nehmen, d.h. dass andere in „meinen Bereich“ ihre Regeln installieren, ohne meine freiwillige Zustimmung.

Der Wunsch nach Zugehörigkeit gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Menschen werden oft schön und friedlich, wenn sie ihren „Platz“ gefunden haben. Eine plurale Gesellschaft mit vielfältigen Gruppen kommt dem entgegen. Tantra ist eine Möglichkeit, eine Gruppe zu finden, bzw. innerhalb der Sangha eine Gruppe zu finden oder zu deiner eigenen Gruppe einzuladen.

Führen und Folgen sind zwei Seiten einer Medaille. „Wer führen will, muss folgen lernen“. Merkmal guter Gruppen ist, dass Führung nicht auffällt. Die Sangha will Schutzräume aufbauen, wo es möglich ist, sich einfach hin zu geben und sicher aufgehoben zu fühlen. Gleichzeitig fördern wir systematisch die Fähigkeit, Verantwortung „für alle“ zu übernehmen. Teilnehmer:innen werden unterstützt, ihr größtmögliches Potential zu entwickeln. Institutionelle Machtstrukturen sollen minimiert und demokratisch organisiert werden.

Wo möglich sollen Entscheidungsstrukturen offen bleiben und mit persönlicher zwischenmenschlicher Verantwortlichkeit verbunden. In Anerkennung der Tatsache, dass freie Gruppen auf Sympathie und Antipathie beruhen (was für staatliche Zwangsstrukturen nicht gelten kann) soll gar nicht erst der Versuch gemacht werden, persönlich schmerzhafte Entscheidungen durch anonymisierte Struktur zu ersetzen. Menschen, die machen wollen, sind gefordert für ihr Vorhaben Überzeugungsarbeit zu leisten. Menschen, die auf „Macht“ trotzig allergisch reagieren, sind gefordert, sich in Hingabe zu üben und das Göttliche im anderen zu sehen.

Liebe und Sexualität sind Kernbereiche des Lebens.  In der europäischen Geschichte der letzten 200 Jahre wurden diese vielfach neurotisch verstümmelt, wärend die ganze Welt mit Krieg und Terror, und Ausbeutung von Menschen und Umwelt überzogen wurde. Unsere Elterngenerationen sind noch vielfach mit lebensfeindlichen Glaubenssätzen und Ideologien aufgewachsen. Da ist viel Heilungsarbeit zu leisten und das indische Tantra hat diesbezüglich einiges zu bieten.
Liebe, praktisch gesprochen „Fürsorge“, also die Handlungen zur Befriedigung von Bedürfnissen, bezieht sich immer auf Mehrere und dich selbst. Christen sollen Gott lieben, den Partner, Kinder und sogar Feinde; so gesehen ist Polyamorie (Mehrfachliebe) Standard.
Sexualität ist hingegen eine starke Urkraft, die gute Regeln braucht. Im Christentum und vielen Weltanschauungen sind diese Regeln vor allem Restriktiv, um diese Kraft überhaupt in den Griff zu bekommen. Sexualität ist auch Lebensfreude und ein Zugang zu transzendenten Erlebnissen. Im Tantra gibt es das Bild des Tiegers für diese Kraft, und die Aufforderung, den Tieger reiten zu lernen. Das sind hohe Ansprüche.
Tantra kann auch als Sex-Positive Richtung der verschiedenen umgebenden Weltanschauungen gesehen werden. Wir können Sexualität nicht privatisieren. Sexualität ist Kultur und wird gelernt, braucht einen reflektierten Umgang und gute Kommunikation. In der Sangha wird sexuelle Autonomie und Transparenz gefördert.

Heilung? Auf dem Wege der Selbstverwirklichung brauchen wir Selbsterfahrung. Viele brauchen dafür therapeutische Unterstützung, aber vieles geht auch in guten Gruppen. Nur müssen wir unsere Schatten und Traumata heilen wollen. Wir können die Stelle in uns wieder lieben, die sich verletzt vor Schmerzen verschlossen hat. Das ist oft unangenehm, aber es ist der einzige mir bekannte Weg zu unserem größtmöglichen Potential. Achtsame Schutzräume und hohe Motivation durch lebendige, lebensfrohe Kultur unterstützen individuelle und kollektive Heilung.

Über Gemeinschaft und Gruppe gäbe es noch viel zu erfahren, aber das würde den Rahmen dieser Seite sprengen.

Weiterlesen über Tantra

*) Siehe Peter Kropotkin, Freie Vereinbarung

 

 

Über uns

Wir sind ein Kreis von Menschen, die die tantrische Weltanschauung fördern möchten.

Eine regelmäßige spirituelle Praxis und Integration in den Alltag in unseren sozialen Zusammenhängen fördert die Allgemeinheit und uns selbst.

Wir wollen eine tantrische Gemeinschaft entstehen lassen, vergleichbar z.B.  Buddhistischen Zentren oder dem Leben in aktiven Gemeinden anderer Konfessionen.

In der buddhistischen Terminologie wird so eine Gruppe „Sangha“ genannt, als Gemeinschaft der Praktizierenden. Die Gemeinschaft unterstützt den Einzelnen in seiner „Sadana“ (regelmäßigen spirituellen Praxis) und die persönliche Sadana unterstütz die Gemeinschaft und Gesellschaft dadurch, dass die Einzelnen körperlich fitt (Asana), emotional ausgeglichen (Meditation), geistig klar (Achtsamkeit) und sozial bewusst (Selbsterfahrung) sind. Darüber hinaus wollen wir die Allgmeinheit praktisch fördern und über die Mitglieder des Vereins hinaus nach Außen wirken z.B. mit Meditationsangeboten und spiritueller Beratung.

Unser Ziel wollen wir langsam angehen. Zunächst beginnen wir vor Ort mit regelmäßigen Treffen. Auf längere Sicht kann so etwas wie eine tantrische „Kathedrale“ entstehen. Durch Engagement Einzelner können vielfältige Angebote entstehen, wie z.B. Meditation, Mantrasingen, Yantramalen, Asanapraxis, Satsang, Lesekreis und Aufbau einer Bibliothek, spirituelle Lebensberatung, Tanz, Kunst, Massage usw.

Die Gemeinschaft wirkt nach außen und innen. Im vertrauten Kreis von Menschen können wir die Welt verändern und uns in unserem spirituellen, emotionalen, geistigen und körperlichen Wachstum gegenseitig unterstützen – individuell und als Gemeinschaft. Dabei wollen wir (ganz tantrisch) Lust und Lebensfreude entfachen, in Liebe und zum Wohle aller.

Was wird gemacht?

Zentral ist die Verehrung des Göttlichen in seinen vielfältigen Erscheinungsformen. Ziel ist die „Einheiterfahrung“, wie in den meisten anderen Konfessionen auch. Praktisch wird eine harmonische Entwicklung von Körper, Geist und Seele gefördert.

    • Meditation
    • Yoga (Asana) und andere Körperarbeit
    • Pranayama
    • Mantra singen
    • Puja/Rituale
    • heilende Massage
    • Geistige Inspiration (Vorträge, Lesungen, …)
    • Wahrnehmungsübungen
    • Kommunikation (Gespräche, Forum, Talking-Stick, …)
    • Männer- und Frauenrunden.
    • Persönlichkeitsentwicklung durch persönliche Rückmeldungen, sozialen Kontakt, soziales Engagement, emotionalen Schutzraum, sich ausprobieren in experimentellen Räumen, sinnstiftend Geben können, sich aufgehoben fühlen, …

Jede:r kann und soll sich einbringen. Nicht erst nach der „Erleuchtung“ wollen wir auch sozial für andere Menschen da sein. Mit wachsendem Vertrauen und Transparenz kann die Gemeinschaft mehr Verantwortung übernehmen. Wir werden einen reflektierten Umgang mit feinstofflichen Energien üben und begrenzende Glaubenssätze und Tabus überwinden. 

Damit diese Aktivitäten in selbstorganisierten Gruppen im Alltag möglich werden, gründen wir einen Verein, der Wissen und praktische Unterstützung für regionale Laien-Gruppen zur Verfügung stellen will. Es ist Zeit, das Tantra über kostenpflichtige Dienstleistungen hinaus in unserer Gesellschaft verankert wird.

Spirituelle Menschen leben gesünder. Religionszugehörigkeit mindert Risiken psychischer Erkrankungen. Tantra entwickelt nicht nur die „oberen Chakras“ sondern erdet durch Körperverbundenheit. Tantra fördert Selbsterfahrung, Zufriedenheit, Zugewandheit, Kommunikation, vegetarische Ernährung, Partnerschaft, … u.v.m. So gesehen sind wir Gemeinnützig, da wir die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos fördern.

Werte und Ziele des Tantra?

Die traditionelle tantrische Weltanschauung ist sehr vielfältig. Tantra wird im Westen meist individuell erlebt. Der Einzelne strebt vielleicht nach etwas. Erleuchtung? Einswerdung mit dem Absoluten und das Erkennen der höchsten Wirklichkeit? Nondualität? Streben nach „Überwindung des leidhaften Daseins“ (auch als Bodhi oder „Erwachen“ bezeichnet). Ziele können sich einzelne Vornehmen und in der Gemeinschaft zur Unterstützung aufrufen.

Das Wissen um gemeinsame (oder unterschiedliche) Werte erleichtert gemeinsames Handeln. Respekt und Selbstverantwortung sollten selbstverständlich sein. Achtsamkeit und Transparenz in der Gemeinschaft stärken das Vertrauen. Integrität und Konfliktlösungsbereitschaft bringen den Einzelnen und die Gruppe weiter. Ethik und Werte einer tantrischen Art die Welt anzuschauen (Weltanschauung) entwickeln sich langsam in uns und wirken nach außen. Die Auseinandersetzung mit sich und anderen Weltanschauungen/Religionen führt zu Verständnis und Offenheit. Kontroverse Debatten fördern Konfliktfähigkeit und Tolleranz. Wir möchten  „die Kraft entwickeln, zu ändern, was wir ändern können; die Gelassenheit, hinzunehmen, was wir nicht ändern können; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Weiterlesen über den Verein

Weiter über Tantra.

 

 

Blog

Geschäftsordnung

Beschlossen auf der Gründungsversammlung am 3.10.2023 Die Termine für das nächste Jahr sollen im November/Dezember geplant werden. Kommunikation im erweiterten Vorstand läuft u.a. über eine Telegram-Gruppe. Für die Einladung zu Vorstands-Sitzungen werden keine Fristen vereinbart. Einladung zur Vorstands-Sitzung soll einen Entwurf der Tagesordnung bzw. der Themen enthalten. Neben den Sitzungen können die Vorstände per schriftlicher …

Beitragsordung

Mitgliedsbeiträge werden pro Kalenderjahr erhoben. Bei Eintritt nach dem 1.11. gilt der Beitrag inclusive Folgejahr. Jahresbeitrag: 25€ bis 50€ nach Selbsteinschätzung (Gründungsmitglieder 10€ für das Restjahr 2023) Gastbeitrag (für Nicht-Mitglieder in AG’s):  1€/Monat (Diese Regelung wird zunächst nicht gebraucht, aber wenn später die Gruppen aus der Vereinskasse Geld bekommen, braucht es einen Ausgleich)

Gründunsprotokoll

Tantragemeinde-Verein. Dienstag, 3.10.2023 im Yogaladen-Leipzig 10:00 Brunch (Mitbring-Buffet) 11:00 Vorstellung des Projektes, der Beteiligten und der Workshops. 12:00 Open-Space Workshops -Slot1 – Meditation der vier Himmelsrichtungen mit Uwe – Begegnungsübungen mit Katrin 13:45 Open-Space Workshops -Slot2 – Kommunikation in Liebesbeziehungen mit Sebastian – Vereins-Struktur und -Recht mit Helfried – Feinstoffliche Energiemessungen mit Max 15:00 Tee/Snack …

Kontakt

Der Verein wird eine Postadresse und verantwortliche Ansprechpartner für einzelnen Bereiche bekommen und  Adressen lokaler Ortsgruppen veröffentlichen.

Siehe:  Impressum