Shiva ist ein Name und Begriff mit vielen Erscheinungsformen.
Im Rahmen der hinduistischen Trinität (Trimurti) steht er für Transformation (Zerstörung schafft Platz für neues). Im Monismus des Shivaismus heist es, dass das ganze Universum aus ihm hervor geht.
Tantra gehört eher zu den dualistischen Weltanschauungen, lässt sich aber nicht darauf begrenzen. In der tantrischen Praxis bietet die Shiva-Shakti-Philosophie eine gute Erklärung der Welt. Im Tantra steht Shiva für das klare Bewusstsein als Gegenpol zu Shakti, die für schöpferische Energie und Materie steht. Im Zusammenspiel dieser beiden Pole entsteht die Welt. Als Ziel der tantrischen Praxis wird die Non-Dualität genannt, die Vereinigung von Shiva und Shakti, die Auflösung der Getrenntheit und damit auch der Welt. In der dualen Welt ist eine Harmonie von Shiva und Shakti anzustreben.
In einige tantrische Schulen wird Shiva mit Männlichkeit assoziiert. Auch wenn der klare Verstand und rationales Denken in unserer Gesellschaft häufiger von Männern repräsentiert wird als von Frauen, wäre es ein folgenschweres Missverständnis. Alle Menschen sind gefordert ihre Shiva- und Shakti-Anteile gut zu entwickeln. Alle Menschen sollten aus tantrischer Sicht ihren „inneren Mann“ und die „innere Frau“ pflegen.
In der spirituellen Praxis kann die Meditation auf Shiva das Bewusstsein stärken und den Geist klären. Dafür steht an vielen Meditationsplätzen ein Shiva.
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