Kamala

Die aus dem Wasser geborene, Lotosgöttin ist Symbol des kreativen Bewusstseins. Kamal ist die Schwester des Mondes und Tochter des Michozeans.

In ihrer nährenden und unterstützenden Qualität ist sie auch Lakshmi, die Gefährtin Von Vishnu, dem Erhalter. Die schöne junge Göttin verheißt Kraft, Glück, Wohlstand und  Sicherheit. Wir erhalten ihre Gunst, wenn wir mit anderen teilen und uns um unsere Umgebung kümmern.

Kamalas Verehrung entspricht dem Gewahrwerden der Schönheit der Natur und dem Erkennen der göttlichen Präsenz in allen Formen.  Sie ist auch eine Liebeslehrerin und lehrt uns die Nicht-Anhaftung z.B. an Schönheit.

Weiße Elefanten bedeuten königliche Autorität. Sie gießen Wasser über sie um den kontinuierlichen Fluss klarer Bewusstseinsenergie, den Fluss des Quellwassers, die Lebenskraft, die das ganze Universum durchströmt, zu stärken.

Ihre Mudras spenden Segen und vertreiben Angst.

Matangi

Göttin der Sprache und des Ausdrucks von Wahrheit u. Kreativität.

Intellekt und Wissen sollten vom göttlichen durchdrungen werden.

Ihre Meditation ist Nada-Yoga (Klang-Yoga).

Darstellung: Mond auf Krone bedeutet Geburt der Form. Sie hat 4 Hände.  Der blutiger Krummsäbel schneidet durch das Ich und trennt die Fixierung auf Sprache. Das Vina-Instrument symbolisiert die Shushumna mit den Nadis als Saiten. Ihr Mudra spendet Segen. Der Schädel ist Überbleibsel des Ich/Egos. Die beiden Papagei auf Schädel und Knie sind bereit ihr zu nachzusprechen.

Yantra: dunkelgrüner Raum,
8 Blütenblätter: 8 Elemente (Prakriti),
2 gleichseitige entgegengesetzt gerichtete Dreiecke, die sich in einer Mischung aus gelb und grün vereinigen,

Bijamantra: Aim

Japa: „Om Aim Hrim Klim Hum Matangyai Namaha“

Bagalamukhi

Sie verkörpert die kontrollierende Kraft. Sie besitzt die Kraft, alles in ihre Gegenteil umzukehren und zum Stillstand zu bringen.

Der Mythos beschreibt einen Dämon mit der besonderen Fähigkeit, dass sich alles ereignete, was er sagte. Damit tötete er viele Wesen. Bhagalamukhi stoppte den Dämung, indem sie seine Zunge festhielt.

Sie kann einen König zum Bettler machen, Ärger in Ruhe verwandeln oder einen Sprechenden zum schweigen bringen. Sie lässt und die Gegensätze in den Dingen und in uns selbst erkennen.

Ihre Verehrung ist hilfreich in Wortgefechten und Debatten. Debatten sind eine Form der tantrischen Disziplin. Bhagalamukhi hütet die zentrale Wahrheit des Wortes. Verwirrende Gedanken und Emotionen, die aus dem Ego entspringen, werden durch Konzentration und Achtsamkeit beendet.

Dhumavati

Als unglückliche Form der Göttin symbolisiert sie die schwierigen und schmerzlichen Aspekte des Lebens. Damit verkörpert sie das Wissen, das aus harten und unangenehmen Erfahrungen erwächst. Als eine Art Großmutter oder Ahnenführerin bildet sie den Hintergrund für die Erscheinungsformen der Göttin. Unglück und Leiden geben den Anstoß zur Suche nach Erfüllung, die nicht durch die materielle, äußere Welt begrenzt ist.

Sie wird mit grober, schmutziger Haut dargestellt, von Rauch umhüllt in dunkler Leere mit dreckiger Witwen-Kleidung ohne Schmuck. Sie trennt die Spreu vom Weizen,  trennt Schöpfung vom Schöpfer

Ihr Mudra spendet Segen. Bei ihr gibt es keinen Shiva, sie hat ihn verschlungen (selbstgemachte Witwe). Am Ende verschlingt sie die Schöpfung, die verschwindet in ihrer Dunkelheit, Schöpfung und Schöpfer werden eins in ihrer Schale.

Chinnamasta

Sie opfert ihren Körper und nährt mit ihrem Blut. Sie versinnbildlicht die vollkommene Kontrolle über das sexuelle Verlangen, die Primärimpulse und Instinkte. Sie beschreibt den Zustand hinter dem Körperbewusstsein.

Was auch immer in der äußeren oder inneren Realität wahrgenommen wird, die Achtsamkeit sollte nicht auf die phänomenale Erscheinung gerichtet sein, sondern auf das Licht, welches die Erscheinung erkennbar werden lässt!

 

Bhairavi

Sie repräsentiert den göttlichen Zorn und ist eine kämpferische und Furcherregende Göttin. Sie richtet sich gg. Kräfte, die der Entwicklung und Reifung entgegen wirken (9 Hindernisse des Geistes, die Angst vermitteln).

Ihre Erscheinungsform ist Feuer, Blitz und Sonne. Sie hat die Fähigkeit Willen und Wissen in die Tat umzusetzen.

Mit dem Schwert zerstört sie Form, und die Mala markiert einen neuen Schöpfungs- kreislauf. Ihre Mudras: vertreiben Angst und bieten Schutz.

Bhairavi erschrenkt jene, die an ihren Zweifeln und Unfähigkeiten hängen und so  Entwicklung verhindern. Bhairavi ermöglicht Verwirklichung und aufsteigen der Energie. Sie stärkt die Disziplin und Kraft Hindernisse zu überwinden.

Mantra/Japa „Om Hstraim Hshlrim Hstrauh Bhairavyai Namaha“

Yantra:

8 Blütenblätter: 8 Elemente

9 nach unten gerichtete Dreiecke: 9 Basisenergien/Hauptnadis, 9 Formen der Göttin Durga, 9 Mutterschößen (Navayoni)

violetter Hintergrund d. Dreiecke: Beziehung zum Kehlchakra, Kraft des Wortes

Bhuvaneshwari

Sie ist die Herrscherin über den Raum, der die Erscheinungswelt trägt. Die materielle Welt ist ihr Schmuck.

Darstellung mit strahlende Haut wie die aufgehende Sonne steht für die ewige Jugend und frische der Schöpfung. Die Kleidung aus feiner matt roter Seide weist auf süße und sinnträchtige Präsenz. Die rote Lotusblüte steht für die verbindende Kraft des Wissens. In ihren 6 Händen hält sie Symble für Wissen, Grenze des Wissens, Schwerkraft und Kohäsion, Ausdehnung in alle Richtungen. Ihre Mudras zerstreuen Angst und spenden Segen. Die Augen strahlen Liebe und Mitgefühl aus.

Bhuvaneshwari findet Verehrung durch die Erweiterung unserer Wahrnehmung und durch die Ausdehung unseres Bewußtseins. Sie unterstützt die Ausdehnungsmeditation auf den undendlichen Raum, statt sich auf ein Objekt zu konzentrieren. Diese Meditationstechnik stärkt die  Entwicklung des inneren Beobachters.

Mantra/Japa: „Om Hrim Bhuvaneshvaryai Namo Namaha“

 

Tripura Sundari

„Die Schönheit der drei Welten“ verkörpert das Erkennen der Natur als Reflexion des Bewußtseins und repräsentiert die Freude in der Betrachtung der Welt durch das Auge der Einheit.

Sie wird dargestellt als schöne junge Frau, die verspielt und unvoreingenommen die Welt betrachtet. Sie tront auf einem Sitz der von Brahma, Vishnu Shiva/Rudra, Ishana und Sadashiva getragen wird und überwacht ihre Funktionen (Schöpfer, Erhalter, Zerstörer, Verdecker, Offenbarer).

Die 5 Pfeile stehen für 5 Sinne (Karma). Der Treibstachel will die Schöpfung antreiben. Die Schlinge umgarnt die Schöpfung in ihrer Leidenschaft, sie zu erhalten.

Eine Meditation mit dem Japa „Om Hrim Bhuvaneshvaryai Namo Namaha“ verbindet dich mit der Fähigkeit zum erkennen der Welt. In Tripura Sundari sind Shiva und Shakti verein. Ihr Yantra ist das Shri-Yantra.

Dämonen

Aus tantrischer Sicht sind dämonische Kräfte jene Energien, die sich von der Einheit getrennt sehen, egoistisch und eigennützig. Im Äußeren erscheinen sie als Bequemlichkeit und Luxus. In unserem Inneren wirken sie als Haß, Geiz, Stolz, Selbstüberschätzung und Anhaftung.

In alten Mythen wird immer wieder über den Kampf der Gottheiten gegen dämonische Kräfte beschrieben. So sind sie in einer dualistischen Weltsicht die andere Seite, der Gegenpol zu den Göttern. Solange wir uns in der dualen Welt bewegen, gilt es, dämonische Kräfte zu überwinden. Aus einer absoluten Sicht gibt es keinen Unterschied, in so weit, als es in der nondualen Welt überhaupt keine Eigenschaften gibt.

Im Tantra sagen wir gerne, dass wir göttliche Wesen sind, die eine menschliche Erfahrung machen wollen, also inclusive aller Dramen. Als Menschen mit dem Bedürfniss nach der Einheitserfahrung sollten wir uns aber den lichten und integrierenden Kräften widmen, um die „Trennung“ Stück für Stück zu überwinden. Das Konzept der drei Gunnas gibt uns weitere Hinweise wie wir dahin kommen.

Durga

Shakti Devi, die göttliche Mutter, hat viele Erscheinungsformen. Durga (wörtlich „die schwer zu Begreifende) ist eine sehr populäre Form der Göttin (devi) im Hinduismus.  Ihre Hauptaspekte werden durch Saraswati, Lakshmi und Parvati repräsentiert. Im Tantra repräsentiert sie Shakti, die weibliche Urkraft/Energie des Universums.  Während sie etwa als Lakshmi zu Vishnu und als Saraswati zu Brahma gehört, ist sie in der Form der Durga keinem männlichen Gott zugeordnet.

In verschiedenen Mythen wird die unermesslich Kraft Durgas im Kampf gegen die dämomischen Kräfte besungen.